Es gibt diese wunderbare Aktion eines Briten, die auf der Idee basiert, dass wenn jeder Einwohner Europas nur 3 Euro zahlen würde, die benötigte Summe von 1,6 Milliarden Euro zusammen käme.
Die Kampagne läuft unter dem Namen „Greek Bailout Fund“ seit fünf Tagen auf Indiegogo und habt bisher knapp 1,6 Millionen Euro von etwa 92000 Menschen gesammelt. Der Fortschrittsbalken steht damit immernoch auf 0% - da sieht man mal, was das für eine große Summe ist (1,6 Mio. wären erst einmal 0,1% von 1,6 Mrd.) und wie wenig es doch für den Einzelnen wäre, wenn genügend Leute mitmachten.
Indiegogo hat die Zahlen zur Kampagne in einer Grafik aufbereitet, die unter anderem die aktivsten Spenderländer zeigt. Platz 1 geht an Großbritannien (offiziell politisch eher Anti-Euro, die Menschen scheinbar eher pro Griechenland im Euro). Weiterhin interessant Platz 5 mit Spanien (wirtschaftlich selbst angeschlagen, menschlich aber offenbar sehr solidarisch).
Dass man aus Korrelationen keine Kausalitäten machen soll, haben wir spätestens bei Gunter Dueck* auf seinem re:publica-Vortrag gelernt.
Oft mangelt es aber an Beispielen, die diese Sinnlosigkeit passend darstellen. Gelungen ist dies Tyler Vigen, der auf seiner Website Spurious Correlations (http://tylervigen.com/spurious-correlations) Korrelationen zwischen sehr abwägigen Datenreihen herstellt und visualisiert. Oder würdet Ihr ernsthaft davon ausgehen, dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Mozzarella irgendetwas mit der Auszeichnungshäufigkeit von Ingenieuren zu tun hat?
Aufmerksam wurde ich übrigens auf diese Diagramme über die sehr sehenswerte interaktive Dokumentationsreihe „do not track“ (https://donottrack-doc.com/).
Da ich zur Zeit irgendwie nicht dazu komme, ernsthafte Grafiken zu finden und zu besprechen, hier wieder eine Grafik aus der Abteilung nonsense. Als Quelle muss ich einfach twitter angeben. Meine Bildersuche hat ca. 70 Fundstellen ergeben, aller nicht älter als einen Tag, alle von irgendwelchen LOL/Funny/Buzz-Sites.
An dieser Stelle gerne der Aufruf an die geschätzen Leserinnen, mir doch Vorschläge für Infografiken der Woche zu senden: gerne mit regionalem (Thüringen) Bezug, gerne auch mit kompletter Rezension anbei. Danke im Voraus.
Der Designer Chad Hagen hat eine Serie von „Nonsensical Infographics“ veröffentlicht. Diese bestechen durch die Abwesenheit jedweder Daten, sond aber dafür umso schöner. Die Form folgt hier also nicht dem Inhalt sondern ist sich selbst genug. Wo gibt’s die Großformatdrucke …?
Freunde von Musik, Infografik und Naturwissenschaft werden an desem Artikel gleichermaßen ihre Freude haben. Es gab schon 2011 mal einen Blogartikel mit dem Titel The History of Joy Division’s “Unknown Pleasures” Album Art, in welchem Adam Capriola schon auf der richtigen Spur war.
Ich vermeide es nun, tiefer ins Detail zu gehen, empfehle die verlinkten Artikel mit spannendem Bildmaterial und lausche statt dessen der Musik: