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Beiträge aus dem Was-mit-Medien-Alltag

digital bauhaus - creative innovation summit 2013

Ich habe die Konferenz in Weimar besucht, Vorträge von Michael Conrad, Jeremy Rifkin und Gunther Dueck gehört und bin vom fairphone begeistert worden.

digital bauhaus - creative innovation summit 2013 | Banner am Eingang
digital bauhaus - creative innovation summit 2013 | Banner am Eingang • Foto: Martin Kohlhaas

Vortrag 1 von Michael Conrad

Porträt im Manager-Magazin

Es ging um Werbung, ums Geschichten erzählen, ums Ideen verkaufen, um den „Bauhaus-Geist“ in der Gestalt, um buntes Tagline-Raten. Das war anekdotisch kurzweilig erzählt aber nahm mich nicht mit. Drei Sachen habe ich dann doch für mich mitgenommen: erstens „agency people should work together with the clients“ mit dem Fokus auf miteinander arbeiten und nicht Agentur arbeitet für Kunden – klar. Zweitens: „don’t focus only on Ad ideas – mind the business ideas“. Ich denke das ist beim Vortrag anhand der Beispiele klar geworden, dass eine „große Idee“ viele Bestandteile hat (Produkt, Name, Design, Marke, Zielgruppe, Vertrieb, und viele mehr) und das es nichts nützt, wenn nur einer davon top ist und die anderen nicht. Drittens ein Buchtipp Richard Florida „The Rise of the Creative Class“ Wikipedia

Vortrag 2 von Jeremy Rifkin

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Dieser Vortrag war für mich der Hauptgrund des Besuchs dieser Veranstaltung – ich wurde nicht enttäuscht und mit diesem Teilsatz bin ich wieder beim alten Problem, welches dann später von Gunther Dueck ebenfalls thematisiert wurde. Wenn man davon ausgeht, dass nur interessierte Menschen auf solche Veranstaltungen gehen, die es sowieso gewohnt sind über Ihren eigenen Tellerrand zu schauen, dann rennt man bei diesem Publikum offene Türen ein. Natürlich ist es selbstverständlich, dass wir mit unseren Auftraggebern gemeinsam Projekte entwickeln und nicht im Kämmerlein Konzepte bauen und diese - friss oder stirb - überstülpen. Schön, so etwas noch mal zu hören, aber da sitzen die Falschen im Publikum. Auch schön, um zu Rifkin zu kommen, den Zusammenhang zwischen aktuellem Hochwasser und dem Klimawandel (Wir sind mittendrin!) nochmal dargelegt zu bekommen, aber (ich hoffe das) die meisten im Publikum arbeiten an der dritten industriellen Revolution bzw. sind auf dem Sprung. Der Vortrag war natürlich gut. „tell a good story and people will be with you for one or two hours“ sagte Rifkin mit Bezug auf den Wunsch nach kompakter Aufbereitung von Informationen in Zeiten von twitter und facebook. Inhaltlich erläuterte Rifkin sein Konzept der „five pillars“ – das kann jeder selbst googeln – praktischerweise lagen der Konferenztasche gleich drei Rifkin-Artikel für die heimische Lektüre und das Teilen im Freundeskreis und der Familie bei.

Vortrag 3 von Gunther Dueck

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Dueck nahm Bezug auf Rifkin in dem er sagte „we know what we should do“ um dann unter anderem dar zu legen, warum es nicht viel Sinn hat, wenn sich die Protagonisten untereinander ihre tollen Konzepte erzählen. Die „großen Ideen“ müssen zu den „normalen Leuten“ gebracht werden. Dort bekommt man das ehrliche Feedback, dort bekommt man die Kritik, die einen letztendlich weiterbringt.

Ich bin mir sicher, dass man auch zu den anderen Vortragenden Video-Beispiele findet, ich empfehle aber Gunther Duecks Vortrag auf der diesjährigen re:publica. Es ging um das gleiche Buch, insofern sind viele Inhalte identisch.

„Grau, teurer Freund, ist alle Theorie …“ – das obligatorische Goethe-Zitat, weil wir in Weimar sind. Die Zusammenführung der drei Vorträge war für mich die Kurzpräsentation des fairphone (http://www.fairphone.com/). Eine große Idee, in einer berührenden Geschichte erzählt bleibt nicht in der Schublade sondern wird an die normalen Leute gebracht! Da steckte dann doch etwas Bauhaus drin.

P.S. Natürlich gab es bekannte Gesichter und gegenseitige Einladungen zum einen oder anderen Kaffee in der näheren Zukunft - das war schön. Als Teilnehmer des Kreativradars gab es die Karte geschenkt. Wer sich so eine Gelegenheit entgehen lässt, ist selber schuld.

P.P.S. Mit dem Netz „das ging mal so was von gar nicht“. Das war schon echt peinlich. Auch sonst gab es einige technische Probleme – hallo Innovation! Die Schlange am Mittagsbuffet brachte den Zeitplan vollends zum kippen, die im Programm angekündigten Panels fielen aus. (ich holte mir ein Brötchen auf dem Goetheplatz). Und der Kaffee hat überhaupt nicht geschmeckt - das nur für’s Protokoll.

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