Auf der Website des Zentrum Paul Klee Bern gibt die Manuskripte des Künstlers aus seiner Lehrtätigkeit zur „Bildnerischen Gestaltungslehre“ am Bauhaus in Weimar zwischen 1921 und 1931 in einer vorbildhaften digitalen Aufbereitung. Die einzelnen Heftseiten sind jeweils als Abbildung zu sehen, der eine Transkiption gegenübergestellt wurde, die den Aufbau der Seite nachahmt. Beim Überfahren der Heftseiten werden die entsprechend übertragenen Texte hervorgehoben. PDFs mit Kommentaren und Zusatzinformationen ergänzen das Originalmaterial.
Ein Archiv anderer Art hat die U.S.-Regierung zusammengestellt. Zur Vereinheitlichung der digitalen Regierungsangebote wurde ein Styleguide erarbeitet. Wer CSS-Frameworks benutzt, wird hier auf bekannte Strukturen treffen. Offenbar wurde aber kräftig ausgemistet und nur das Nötigste definiert. Auf jeden Fall sehenswert. Einleitung zum Styleguide, U.S. Web design standards
Ein Lesetipp zum Wochenende: Happy Blog, auf freitag.de. Mich verbindet mit Dave Winer nicht zuletzt Userland Frontier, eine Software mit der wir vor X Jahren eine ganze Reihe dynamisch/statischer Websites erstellten, bevor dann der große Wechsel zu CMSsen stattfand. Und dass es Blogs auch schon wieder 20 Jahre gibt …
Marko Hinze, Webdesigner und -entwickler aus Karlsruhe hat sich – bereits im August – dem Thema Angebotsanfragen zu Website-Projekten angenommen. Der Artikel greift alle Themen auf, die unbedingt in ein Briefing gehören und kombiniert dies mit kleinen Argumentationshilfen.
Mal wieder ein Beitrag aus dem Hause Gerrit van Aaken mit Erfahrungen aus dem CMS-Alltag. Meine Erfahrung: Das beste CMS ist das, welches der Dienstleister beauftragt wird zu installieren, um dann damit die Website des Auftraggebers selbst aktuell zu halten. Den „Mythos vom eifrigen Kunden“ kann ich genau so nachvollziehen - die redaktionelle Arbeit an einer Website wird immer wieder bzw. immer noch unterschätzt. Es scheint den Gedanken zu geben, dass allein die Installation eines CMS die Website von selbst pflegt. Die Anregung zur Produktion kurzer Tutorial-Videos statt ausufernder CMS-Schulungen ist definitiv eine weitere Überlegung wert.
Interessant ist hier nicht nur die Tatsache, das es diese Geldsammelplattform gibt, sondern interessant sind auch die Projekte, für die dort Geld eingesammlt wird. Im Prinzip kann bei seedmatch jeder Investor werden, und sich z.B. mit 500 € an einem Startup beteiligen. Das ist zwar ein Risikoinvestment, kann also im schlimmsten Fall irgendwann alles weg sein, aber es gibt durchaus erfolgversprechende Ideen.
Ich bin über das Projekt Easyprep2 auf diese Plattform gestoßen. EasyPrep ist ein Schichtplanungssystem, bei dem die Mitarbeiter sich für Schichten bewerben köbnnen und die Schichten auch untereinander zum Tausch anbieten können.
HTML5 ist super und bringt viele Vorteile für Web-Anbieter und -Nutzer. Scheinbar gibt es aber auch Schattenseiten, wie Chris Lake für econsultancy.com ausgemacht hat.
Via digg.com und twitter macht gerade ein Artikel mit dem Titel „14 lousy web design trends that are making a comeback“ die Runde. Der Autor machte im Rahmen der Recherche für einen HTML5-Artikel Bekanntschaft mit einigen Phänomenen im zeitgenössischen Webdesign, die er längst überwunden glaubte.
Vorschaltseiten mit Ladebalken (das ist so Flash-Like)
versteckte Navigationselemente (finde das Menü)
Aufforderungen (zum Bookmarken, zum Laden von passenden Apps, zur Nutzung bestimmter Features etc.)
Bilder zur Darstellung von Text (ein echt alter Hut, der in die Mottenkiste gehört)
minimaler Kontrast (bin ich hier beim Sehtest?)
fragwürdige Animationen
mysteriöse Icons (nicht erkennbar, zu viel Detail)
fehlende Seiten (hat das wirklich was mit HTML5 zu tun?)
Die Website/der Browser bestimmt über den Nutzer (Elemente erscheinen, verschwinden ohne Nutzeraktivität)
Winz-Schriften
hirnlose Pop-Ups (bringen keien Mehrwert, stören, gehen nicht wieder weg)
Autoplay (bezieht sich auf Video, ich würde gerne Hintergrundmusik ergänzen, die einfach losgeht und Herzinfarktalarm auslöst)
Sammelsurium der Irritation (da haben wir den Autosound und Splash-Pages und so weiter)
Verzögerungen (Warten auf Inhalte, weil vorher noch schick eingeblendet werden muss)
Die Liste verdeutlicht: Nicht alles, was geht muss auch gemacht werden. Es ist gut zu wissen was in den letzten 20 Jahren Webdesign alles so passiert ist, welche Entwicklungen wirklich nützlich sind und was als Spielerei gut auf eine Portfolioseite passt. Die Frage nach dem „Warum“ und „Brauchen wir das“ sollte häufiger gestellt werden. (Viele durchs Browserfenster tanzende Kängurus konnten so schon vermieden werden :)
Die Gegenbewegung zu Pseudo-Leinwand-Hintergründen, Leder-Imitationen, polierten Edelstahlknöpfen ist längt im Gange.
Skeuomorphismus (Wikipedia) nennt man die Imitation bzw. Übertragung von Materialästhetik oder Funktionseigenschaften von einem Kontext in einen anderen. Apple hat da in den letzten Jahren den Bogen wohl etwas überspannt und hat die Grundlage gelegt für eine Unmenge von Software und Websites, die diese Ästhetik einsetzen.
Die Gegenbewegung läuft im Webdesign unter dem Titel „flat design“. Nach einer einführenden Diskussionen im Dezember gibt es heute nochmal eine Übersicht von Beispielen und weitere Links zum Thema im Designmagazin speckyboy. Passenderweise stehen sich hier die ewigen Kontrahenten wieder gegenüber, denn Microsoft schwimmt mit Windows 8 voll auf dieser Welle.