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Beiträge aus dem Was-mit-Medien-Alltag

Infografik der Woche

Infografik der Woche: A breakdown of those killed
Infografik der Woche: A breakdown of those killed • http://www.washingtonpost.com/world/children-paying-a-terrible-price-in-gaza/2014/07/21/f860fd32-1134-11e4-98ee-daea85133bc9_graphic.html

Was Zahlen allein nicht vermitteln können, kann diese traurige Infografik um so besser. Es sind vor allem zivile Opfer und darunter viele, viele Kinder, die aktuell in Gaza und Israel sterben.

Washington Post: Children paying a terrible price in Gaza vom 21. Juli 2014

Hoffnung macht diese Twitter-Aktion:

22.07.2014 | 2 Kommentare

Webmontag #20 – SEO

Vorurteile und Halbwissen – das prägt die Diskussion um die Suchmaschinenoptimierung. Ich nehme mich da nicht aus.

Der Zufall Werbung spielte mir eine Zeitschrift zum Thema in die Hände, die ich nach anfänglichem Zögern las und die mich in den letzten Wochen ausführlich mit dem Thema SEO beschäftigen lies. Gestern Abend habe ich versucht mein neu erworbenes und aufgefrischtes Wissen mit der Runde zu teilen.

Dabei bin ich auf vier Punkte eingegangen: „duplicate content“, „titles and anchors“, „meta description“ und „structured data“ (Hörtipp von Roland: CRE205 Wikidata). Fragmente finden sich auch in meinem Artikel Suchmaschinenoptimierung.

Die Diskussion war überaus lebhaft. Rolands Bemerkung „meta descriptions sind wie marketing tweets“ wird mir noch länger im Hirn liegen bleiben. Daniel brachte den Einwurf des „GEO-SEO“ – also spezielle Optimierungen hinsichtlich gefunden werden in Maps etc. – definitiv ein Vertiefungsthema für eine nächste Runde.

In der Serie „Und was machst Du so?“ gab Jens Einblicke in die Entstehung einer Videoinstallation »Architekturmuseum München: Installation für die Ausstellung »SHOW AND TELL««. Zudem beschäftigt er sich mit parallax scrolling und hatte für uns Demos aus einem aktuellen Projekt dabei.

Der Webmontag verabschiedet sich nun in eine kleine Sommerpause und wird das nächste Mal am 1. September 2014 stattfinden.

Und noch eine Anmerkung in eigener Sache: Das war Termin Nummer 20. Das heißt über ein Jahr Webstammtisch, Webentwicklertreffen, Webdienstag, Webmontag in Weimar. Vielen Dank für 20 Abende mit netten Kollegen, Erfahrungsaustausch und neuem Input. Ich freue mich auf die nächsten 20. Was ich mir wünsche: Die Runde kann gerne noch etwas wachsen – mehr Kolleginnen wären mit Sicherheit eine Bereicherung. Mehr Gäste zum Beispiel Projektvorstellungen aus der Uni wären sicherlich ebenfalls gut.

15.07.2014 | 1 Kommentar

Suchmaschinenoptimierung

SEO (search engine optimization) – das klingt für den seriösen Webentwickler nach Schmuddelkram, Bild-Zeitung, Schummelei. Es klingt nach Laut und Bunt, nach Werbung, nach Bannern, die man als Webdesigner nicht in seinen Seiten haben will.

Aber man kann bei genauerem Hinsehen, dem Thema auch ganz positive Seiten für die eigene Arbeit abgewinnen. Scheinbar hat sich auf diesem Gebiet in den letzten Jahren auch einiges getan.

Grundlage aller Bemühungen ist eine ordentliche Content-Strategie. Wenn es nicht gelingt, nützliche und exklusive Inhalte anzubieten und ein klares Konzept von der Nutzergemeinschaft (Beitrag Websites als Gemeinschaften) zu haben, dann machen auch technische Optimierungen wenig Sinn. Bei den Inhalten ist also tatächlich Weniger Mehr.

Technische Optimierungen

z.B.:

  • nur eine aktive Domain, z.b. http://www.640x480.de statt http://640x480.de und http://www.640x480.de/
  • Verwendung absoluter Links innerhalb der Website
  • Angabe der kanonischen URL für jede Seite
  • Quelltextoptimierung für bessere Ladezeiten (durch klare Seitenstruktur von Grund auf aber dann auch Minifizierung und Komprimierung)
  • Sitemap als XML-Datei

Die technischen Optimierungen liegen in den Händen des Webentwicklers. Anpassungen in diesem Bereich betreffen die Serverkonfiguration (.htaccess-Datei) bzw. den Aufbau der Templates.

Inhaltliche Optimierungen

z.B.:

  • sinnvolle Seitentitel
  • Links auf Gleiches auch immer gleich benennen
  • Ankertext = Seitentitel (H1) des Linkzieles (spricht für automatische Links zwischen CMS-Inhalten)
  • Vermeidung von Ankertexten wie „mehr“, „weiterlesen“, usw.
  • Nutzung semantischer Auszeichnungen (z.B. Termine, Bücher)
  • Benennung und Verlinkung der Autoren

Die inhaltlichen Optimierungen liegen logischerweise in der Hand des Seitenbetreibers bzw. der Redakteure. Dennoch können diese Aufgaben durch sinnvolle Erweiterungen im CMS bzw. durch eine gute Planung und Umsetzung der Templates unterstützt werden. Gleiche Links auf gleiche Inhalte sind z.B. bei automatisch erzeugten Verknüpfungen im CMS gut zu realisieren. Ein durchgängig mit semantischen Mikroformaten ausgezeichneter Kalender (siehe schema.org/Event) kann über das jeweilige Inhaltstemplate umgesetzt werden. Händische Nacharbeiten sind dann nicht nötig.

Nutzen

Betrachtet man alle Einzelmaßnahmen, die unter dem Stichwort der Suchmaschinenoptimierung empfohlen werden, dann wird schnell deutlich, dass eine eventuell bessere Platzierung im Ranking (die sowieso niemand versprechen kann) zum angenehmen Nebeneffekt gerät. Diese Maßnahmen bedeuten vor allem eines: Beschäftigung mit der eigenen Website, mit den eigenen Inhalten, mit der Zielstellung der Website und dementsprechend der Zielgruppe.
Diese Beschäftigung, kombiniert mit der angesprochenen technischen Optimierung, bringt den Mehrwert für den Benutzer: klare Ansprache, ordentlicher Seitenaufbau, kurze Ladezeiten, weniger Hampelkram, kein Fülltext, sondern relevanter Inhalt.

14.07.2014 | Noch keine Kommentare

Big Data Analytics Workshop

Medieninformatikprofessuren zeigten aktuellen Stand der Big-Data-Forschung in Weimar

Die Bazon-Brock-Textgenetik beim Big-Data-Analytics-Workshop in Weimar
Die Bazon-Brock-Textgenetik beim Big-Data-Analytics-Workshop in Weimar • Foto: Martin Kohlhaas

Seit Ende 2013 gibt es in Weimar eine Big-Data-Professur in der Person von Junior-Prof. Dr. Matthias Hagen. Diese wird als Stiftungsprofessur im Rahmen des InnoProfile-Tansferprogrammes des Bundes-Forschungsministeriums gemeinsam mit sieben Technologieunternehmen für die ersten fünf Jahre finanziert.

Am 11. Juli wurde in diesem Rahmen ein Workshop veranstaltet, bei welchem den angeschlossenen Unternehmen aktuelle Forschungsprojekte präsentiert wurden. Die Vorträge kamen unter anderem von Prof. Dr. Benno Stein zum Thema Data Mining und Analyse und von Prof. Dr. Bernd Fröhlich zum Thema Datenvisualisierung.

Im Rahmen der Präsentation zur Datenvisualisierung wurden auch aktuelle Demos zu einer laufenden Masterarbeit gezeigt, die sich auf Basis der Volltexte von Bazon Brock mit Textanalyse und -visualisierung beschäftigt. Mit dabei natürlich unsere Textgenetik.

13.07.2014 | Noch keine Kommentare

Nach „Flat Design“ kommt „Material Design“

Google organisiert seine Oberflächen neu und nennt das „Material Design“. Das Unternehmen will damit einen Neustart definieren wie einst die Arbeitsgruppe bei Xerox Parc, die den Grundstein für die heutigen grafischen Benutzeroberflächen legte.

Artikel zum Thema gab es nach der Entwicklerkonferenz I/O einige, beispielhaft kann nachgelesen werden bei The Verge „Material world: how Google discovered what software is made of“ oder bei heise.de „Google I/O: Alles neu beim UI“.

Für mich bleiben zwei Dinge hängen: Erstens der Anspruch, Benutzeroberflächen von Grund auf neu zu denken und sich dabei von Realweltmetaphern zu lösen. „That’s also important because while this material follows some physical rules, it doesn’t fall into the old trap of skeuomorphism. The material isn’t a one-to-one imitation of physical paper, but instead it’s "magical," as Duarte puts it.“ (Matias Duarte, Vizepräsident Design bei Google, zitiert aus dem Verge-Artikel). Wir werden sehen, inwieweit der Anspruch erfüllt wird - der Versuch an sich ist jedoch schon lobenswert.

Die zweite spannende Sache ist die umfangreiche Design-Dokumentation, die Google unter der Adresse www.google.com/design veröffentlicht hat. Für Freunde von Styleguides bieten sich hier Stunden von Lesematerial.

Ich bin gespannt, welchen Einfluss die neuen Oberflächen auf die Trends imWebdesign haben werden und bin schon gespannt auf das nächste Android-Update für einen eigenen interaktiven Eindruck.

30.06.2014 | 8 Kommentare

Websites als Gemeinschaften

Eine Website zu betreiben, heißt eine soziale Gemeinschaft zu bilden und zu pflegen.

Egal ob Verein, Berufsverband, Schraubenhersteller, Verlag, Schule oder privater Blog - die Zeiten sind lange vorbei, in denen sich ein Sender an eine Zielgruppe gewendet hat. Im Web 2.0 wollen alle etwas voneinander.

Der Verein (also die Mitglieder, die aktiv sind) gibt Informationen an die Mitglieder und wünscht sich dafür Beteiligung. Ein Hersteller veröffentlicht Produktinformationen auf der Suche nach Käufern oder Rückmeldung in Form von Bewertungen, Likes oder Empfehlungen. Ein Verlag ist Mittler zwischen Autoren und Lesern.

Das hört sich im ersten Moment vielleicht etwas banal an. Tatsächlich – in meiner Webentwickler-Realität – werden Websites als technische Konstrukte wahrgenommen – als eine Ansammlung von Funktionalität – und nicht als soziale Gebilde. Das ist ein Problem. Als Dienstleister merken wir das bei Ausschreibungen und in der langfristigen Betreuung.

Ausschreibungen lesen sich wie der Weihnachtswunschzettel meiner Kinder. Sie sind Ansammlungen von konkreten Produktwünschen, gerne mit Stückzahl und Bestellnummer:

  • „Wir brauchen eine Typo3-Website …“,
  • „Ich will eine Lightbox …“,
  • „Da muss ein Karussell rein …“,
  • „Wir wollen einen Blog …“.

Selten bis nie liest man inhaltliche Wünsche nach dem Motto:

  • Wir möchten regelmäßig über neue Produkte informieren und dazu die Meinung unserer Kunden hören.
  • Wir möchten Lehrern, Schülern und Eltern eine geschlossene Plattform zum Austausch von Erfahrungen geben.
  • Unsere Mitgliedern möchten Ihre Erlebnisse bei Vereinsaktivitäten austauschen.
  • Wir möchten, dass unsere zufriedenen Kunden unsere Produkte weiterempfehlen.

Aus solchen Wünschen lassen sich konkrete Aufgabenstellungen ableiten. Wer ist „Wir“? Um welche Informationen geht es? Wie oft und wie viele? Wer erstellt die Inhalte? Wer liest die Antworten? Und so weiter. Daraus ergeben sich dann Anforderungen, welche Technik zum Einsatz kommen kann, ob die eigene Website der richtige Platz ist oder vielleicht ein offenes Forum oder ein soziales Netz?

Wenn Websites scheitern, ist das oft keine Frage der Technik, sondern eine Frage falscher Erwartungen oder Ausgangsbedingungen. Wie oft haben wir schon Foren installiert, weil ein Verband offensichtlich vorhandene Probleme zur Diskussion bringen wollte. Wie oft haben wir diese Foren nach einer Weile wieder abgeschaltet, weil nach zehn Wortmeldungen die Aktivität einschlief. Das ist – in erster Linie – keine Frage von gutem Forum oder schlechtem Forum, von Benutzbarkeit oder nicht (einige der aktivsten Foren, die ich kenne sind grottenhässlich und fast unbedienbar). Es ist eine Frage von Ansprache, davon dass die Initiatoren selbst diskutieren, dass auf Fragen geantwortet wird (zeitnah!), dass aus Diskussionen im Forum echte Aktivitäten in Gremien und daraus echte Entscheidungen werden.

Blogs scheitern nicht, weil sie nicht in Wordpress programmiert sind. Blogs scheitern, weil einen Blog installiert zu haben nicht heißt, dass man fertig ist. Es geht um erkennbare Autorschaft, um nützliche Inhalte, um Stetigkeit.

Online-Shops scheitern nicht, weil die Software doof ist. Sie scheitern, weil das Umfeld nicht stimmt, weil es vielleicht kein Verkaufskonzept gibt? Weil keiner die Produkte pflegt und das Schaufenster täglich liebevoll bestückt? Weil die Tatsache, dass man einen Online-Shop installiert hat, nicht heißt, dass die Käufer plötzlich Schlange stehen.

Wenn die Entwicklung einer Website nicht als technische sondern als soziale Frage betrachtet wird, dann besteht auf lange Sicht auch Aussicht auf Erfolg. Dann kommt auch nicht als erste Reaktion auf die Reaktion des Dienstleisters auf den „Wunschszettel“: „Oh – so teuer?“. Denn dann ist selbstverständlich, dass die technischen Fragen – also die Herstellung der technischen und formalen Infrastruktur – nur einen Bruchteil in der Gesamtaufgabe ausmachen. Und mit Sicherheit werden viele der technischen Wünsche nicht sofort gebraucht. Und müssen auch nicht alle Kosten sofort entstehen.

Ich wünsche mir mehr Auftraggeber die erkennen, dass die größten Arbeitsanteile vor und nach der Websiteproduktion liegen.

24.06.2014 | 1 Kommentar