Gestern fand der Webdienstag in einer ganz kleinen Runde statt.
Jens Weber (mediaarchitecture), Marko Meister (netz-meister) und Birgit und Martin Kohlhaas (Kohlhaas & Kohlhaas) trafen sich zum Austausch zum Thema Infografik.
Es wurde schnell klar, dass Begriffsklärung wichtig ist. Die Grenzen zu anderen darstellenden Bereichen z.B. Illustration sind fließend.
Es wurde deutlich, dass das Erstellen von Infografiken und die Auswahl der dafür geeigneten Technik die eine Seite ist. Wichtiger ist jedoch die Fragestellung an sich, also was man aus den Daten wissen möchte. Und da bieten sich viele Diskussionsmöglichkeiten, denn je nach Interpretation von Daten und Darstellung, kann man die daraus abzulesende Information steuern.
Ein Wochenend-Hack, der zu einer anderen Art Jukebox führte.
The Verge berichtet über das Projekt von Paul Lamere der Musikstücke in Form eines circular connection graph visualisiert. Was zum Spielen, für die Augen und mit Musik.
Zusammenfassung eines abwechslungsreichen, informativen und unterhaltsamen Tages in München
Zunächst hatte ich das Gefühl, dass Grafikdesigner an Webthemen herangeführt werden sollen. So war die Einführung in HTML-Entities (Yves Peters) schon etwas seltsam. Die gibt es ja auch schon 20 Jahre und die meisten davon werden Dank utf-8-Codierung auch nicht mehr benötigt. In der Gesamtschau aber – nach elf Vorträgen – war es ein runder Tag.
Ich habe mich zwischendurch gefragt, wie eigentlich mein perfektes Konferenzprogramm aussehen würde. Über Feeds und Twitter kann man in Puncto Technologien ganz gut auf dem Laufenden bleiben. So hatten wir die meisten der genannten Links – bis auf die Geschichten von Adam – auch schon gekannt: lettering.js ausprobiert, Symbolset setzen wir ein, typecast sind wir registriert, …. Technische Details passen vielleicht eher in Workshops oder Seminare. Was aber, denke ich, allen hilft, sind Einblicke in Arbeitsweisen und Projektstrukturen, wie sie am Ende von Christian Hanke und Klaus Birk kamen. Hier kann man unmittelbare Motivation und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Diese Art von Vorträgen bleibt auch längerfristig immer von der Typo in Berlin immer im Gedächtnis.
Nachfolgend ein paar Stichpunkte aus meiner persönlichen Merkliste zum Webfontday 2012.
Der Auftaktvortrag mit einer Positionsbestimmung zur Typografie im Web. „Wir tauschen im Moment nur die Systemfonts gegen andere Schriften aus, aber es wird noch nicht nachgedacht.“ Webfonts sind als Technologie aus den Kinderschuhen raus und müssen erwachsen werden. Er hat das in zwei Richtungen ausgeführt, einmal unter dem Titel „Mehr wie Print“ und dann die Gegenposition „Weniger wie Print“. Webfonts verführen dazu, alle mikrotypografischen Elemente aus dem Print ins Web zu holen, wobei das Medium doch eigentlich (noch) ganz andere Möglichkeiten bietet.
Eine wirklich saubere Übersicht über Unterschiede zwischen Pixelgrafiken und Symbolfonts für Icons in Web-Projekten bzw. Apps. Ein gut gemachter Vortrag.
Hier gab es eine schöne Anknüpfung an den Markus-Greve-Vortrag mit zwei Praxisbeispielen, welche letztendlich die Entscheidung für den Einsatz von Iconfonts noch mal bekräftigt haben. Ansonsten die Vorträge eher so aus dem Bereich „Portfolio“ und mit wenig Einblick in Arbeitsabläufe und -strukturen wie später bei Christian Hanke und Klaus Birk.
Webdevelopment ist lebenslanges Lernen. Richtig! Es macht keinen Sinn, Projekte vorher mit Pflichtenheft durchspezifizieren zu wollen. Kontrolle muss durch Kommunikation ersetzt werden. Vertrauen zwischen Auftraggeber und Entwickler ist wichtig, weil man sich zuerst auf den Prozess des „Warum“ einlassen muss, bevor man zu den konkreten Umsetzungsfragen des „Wie“ kommen kann. Unterhaltsam rübergebracht.
Das war wirklich schade. David Berlow konnte nur per skype zugeschaltet werden. Das hatte seine lustigen Aspekte – der Inhalt des Vortrags kam aber zu kurz.
Zum Abschluss noch zwei Worte zum Ambiente: rundum angenehm. Die Veranstaltungsgröße ist gut. Das Mittag und der Kuchen waren sehr lecker. Nur die Bestuhlung war etwas zu eng. Da bitte mehr line-height und letter-spacing und es bleiben keine Wünsche offen. Danke an die Typografische Gesellschaft München. Ich denke, wir kommen wieder.
Wenn wir Google-Webfonts auf Websites einsetzen wollten, haben die Schriften immer live im Prototypen eingebaut und getestet. Schöner wäre es gewesen, wenn diese Auswahl und das Testen schon früher im Layoutprogramm, z.B. Illustrator stattfinden könnten.
Dazu habe ich heute den passenden Link gefunden. Bei joemaller.com gibt es alle Google-Webfonts als Archiv zum runterladen. Super-Erleichterung.
Nach der handgemachten Infografik von letzter Woche gibt es diesmal eine digitale Zeitreise der anderen Art.
Alle Apple-Produke auf einem Blick - wobei ein zweiter Blick sich definitv lohnt, denn dabei kann man sicher den einen oder anderen alten Bekannten wiederentdecken.
Die Grafik kommt aus dem Pop Chart Lab und kann dort als Druck bestellt werden. Weihnachten naht.