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Beiträge aus dem Was-mit-Medien-Alltag

„Lebensläufe“

Ich möchte die Lebensläufe von Personen grafisch darstellen, um diese in ihrer Maßstäblichkeit vergleichbar zu machen. Als Darstellung dient ein Diagramm, welches von unten nach oben wachsend das Leben der Person von der Geburt an darstellt. In einem Raster (Jahre/Monate) werden Ereignisse als Balken dargestellt. Die Ereignisse werden auf unterschiedlichen Ebenen erfasst (Ausbildung/Beruf, Familie (Stand, Nachwuchs), Orte (Wohnorte)). Diese Ereignisebenen werden farblich kodiert.

Lebenslauf-Vergleich auf reuter.com
Lebenslauf-Vergleich auf reuter.com

Technik

Die Verwaltung der Daten erfolgt in Akira (Events), die Eintragung erfolgt zunächst direkt im CMS, später über ein Website-Frontend. Die Darstellung der Daten erfolgt als SVG-Grafik.

Zunächst muss eine Person als solches erfasst werden (Name, Geburtsdatum und -ort, ggf. Sterbedatum und -ort, Geschlecht). Diese Person kann sich später immer wieder anmelden (oder jemand stellvertretend …), um neue Ereignisse zu erfassen. Anhand einer Checkliste sollen bestimmte Eckdaten, wie Schulausbildung, Berufsausbildung, Familienentwicklung, Umzüge abgefragt werden, um möglichst viele Ereignisdaten zu erhalten.

Als Website-Besucher kann man sich aus einem Pool von Personen mindestens zwei Personen auswählen, deren Diagramme dann nebeneinander gestellt visualisiert werden, um diese zu vergleichen.

Als alternative Visualisierungsform kann es noch eine absolute Sicht geben, wo die Lebensläufe zeitlich richtig eingeordnet werden (also nicht die Geburtsdaten auf einer Ebene liegen)

Wozu?

  • Beispiel für den Umgang mit SVG und Diagrammerstellung
  • Beispiel für eine soziale Website (auch andere Länder interessant)
  • eigene Familiengeschichte dezentral erfassen
  • Möglichkeit, das als HTML5-App auszubauen
  • spannendes persönliches Material für Geschichtsunterricht?
  • Nacherfassung berühmter Prsönlichkeiten als Unter-Projekte

Ausbaumöglichkeiten

  • Verlinkung der Profile untereinander (ich / mein Kind, dadurch Verzweigung der Lebensläufe)
  • Freie Kommentare außerhalb der Rubriken hinzufügbar
  • Neue Rubriken hinzufügbar
  • Attachments, wie Bildmaterial und Links zu Ereignissen
  • Verlinkung der Person mit eigener Website, Facebook, etc.
  • Anonymisierung
  • persönliches Lebenslaufbuch generieren 

Update 20.09.2011

Biographie-Visualisierung von ZEIT-Online
Biographie-Visualisierung von ZEIT-Online

In Otto Neuraths Buch fand ich eine Darstellung der Familie Rembrandts, welche genau das anzeigt, was ich mir in der sog. „absoluten Sicht“ vorgestellt hatte.

Update 26.10.2011

Passend zum Thema ein Artikel mit Lebensläufen als Infografiken: http://t3n.de/news/lebenslauf-infografik-10-uberzeugende-beispiele-338809/

Update 19.03.2012

Beitrag bei dradio.wissen über „kreative Lebensläufe“ und welche Anbieter sich da so tummeln, u.a. der Hinweis, das Anbieter den Import von linked.in-Daten ermöglichen, um daraus Diagramme zu erzeugen: http://wissen.dradio.de/karriere-mein-leben-als-tortendiagramm.36.de.html?dram:article_id=15583

Update 19.03.2012

Und da haben wir es mal wieder: Das aktuelle Zeit-Magazin (Nr. 12, 15.3.2012) zeigt „Biografik“. Schöner hätte ich es selbst nicht aufzeichnen können. Jetzt das Ganze nur noch im Web machen - aber das gibt's sicher auch schon, ich hab’s nur noch nicht gefunden. (siehe Bildergalerie)

Update 12.04.2013

Im Rahmen eines umfangreichen Dossiers über Karrieren und Netzwerke in China finden sich auch großartige interaktive Lebensläufe mit Filtern und Vergleichen und allem Drum und Dran. Anschauen! http://connectedchina.reuters.com/

Update 19.09.2013

Man muss nur lange genug warten, dann macht es jemand anders :) Gehe heute auf ZEIT Online und finde eine interaktive Übersicht von Lebensläufen mit verschiedenen Informationebenen usw. – alle schön synchronisiert und auch Achse gebracht. Hier der Link

17.07.2011 | Noch keine Kommentare

Umweltschutz-Signets

Zeitschrift FORM von 1972 diskutiert Öko-Logos

Unter dem Titel „Schutz vor dem Umweltschutz-Signet-Wirrwar“ gab es in der Ausgabe 058 der Zeitschrift FORM aus dem Jahre 1972 einen Überblick über den Bestand verschiedener Umweltschutz-Signets (Seite 28).

Dazu wurde über einen Wettbewerb für ein neues offizielles Umweltzeichen berichtet „Bonn suchte ein Zeichen“ (Seite 29). 

Ich denke, die damals vorgestellten Signets könnten auch heute bei jedem aktuellen Diskurs auf Plattformen wie Fontblog oder Designtagebuch mithalten.

Sehr gut finde ich die durchgehend einfarbige Gestaltung und der Verzicht auf jegliche 3D-Effekte, Schatten und andere Spielereien, die wir heute so kennen.

Interessant sind neben der Bilderschau auch so einige Sätze des Artikels „Alle nichtprämierten Entwürfe erhielten ein Beteiligungshonorar von 1.000 DM; für das Nutzungsrecht des verwendeten Zeichens 3.000 DM.“ In der Jury saß übrigens, u.a. der kürzlich verstorbene Kurt Weidemann.

30.05.2011 | Noch keine Kommentare

Web ist komplex

Das Web ist komplex geworden. Spricht man von außen betrachtet von einer Website, dann können in diesem Projekt je nach Auftraggeber, Zielgruppe und Umfang mittlerweile zahlreiche Teilprojekte und Herausforderungen stecken. Dass sich die Technologien verändern, ist – so lange ich das (seit 1994) beobachten kann – normal. Die explosionsartige Geschwindigkeit, mit der neue Techniken entwickelt werden, sich durchsetzen und wieder verschwinden, ist aber erst in den letzten maximal zwei Jahren entstanden. Ein Ende ist dabei nicht abzusehen.

Nachfolgend stelle ich einen Ansatz zur Strukturierung der Themenfelder innerhalb einer Website-Entwicklung zur Diskussion. Zwischen den Themenbereichen gibt es natürlich Überschneidungen. Nicht alle Aspekte spielen für alle Projekte eine Rolle. Viele Aspekte können bei kleinen Projekt in Personalunion und integriert bearbeitet werden. Jeder dieser Bereiche eignet sich aber auch für eine gesonderte Betrachtung und Bearbeitung und bietet die Möglichkeit für Aufgabenteilung, Spezialisierung und Arbeit im Netzwerk. 

Konzept

Aufgabenstellung und Projektdefinition, Designidee

Projektmanagement

Kalkulation, Koordination, Präsentation, Kundenkontakt

Content Management

Datenanalyse, Datenbankkonzept, Informationsarchitektur, Systemauswahl, Systeminstallation, Online-Shop (ggf. sogar als eigene Kategorie)

Front-End-Entwicklung

Template-Design, Interaktionsdesign, Grafikarbeiten, Stylesheets

Web-Typografie

Schriftwahl, Wahl der Einbettungstechnik, Mikrotypografie (via Stylesheets und direkt im Content)

Mobile Devices

Browserweichen, Template-Design für verschiedene Plattformen

App-Entwicklung

Programmierung, Interfacedesign, Datenaustausch

Kommunikation und soziale Netzwerke

E-Mail, Newsletter, RSS, Setup Netzwerkprofile, Blog, Twitter, Podcast, Skype

Infrastruktur

Serverinstallation, Provider(-kommunikation), Installation beim Kunden (E-Mail, Datenaustausch)

Schulung

Update 12.01.2011, 19:13: Zur Illustration und besseren Übersicht der Zusammenhänge habe ich die Stichpunkte mal in ein Bild gepackt.

Update 14.01.2011, 14:41:  Weil mir das Bild zu statisch war, habe ich daraus eine Website gemacht, die unter www.640x480.de/webdeveloper/ zu finden ist.

12.01.2011 | Noch keine Kommentare

Interface-Kuddelmuddel

Der AppStore bringt das Interface-Durcheinander jetzt auch auf den Desktop. Beim iPad ist es ja schon aufgefallen - jede App macht ihre eigenen Interface-Regeln. Dort kann man es noch abtun als Spielwiese und dass das iPad sowieso nicht zum Arbeiten sondern nur zum Spielen gedacht ist. Aber jetzt kommt der AppStore auch auf den Schreibtisch und damit offenbar auch das neue Interface-Durcheinander.

Anbei zwei Beispiele von momentanen Dauerbrennern in meiner Programmliste: „Twitter für Mac“ und „Wunderlist“. Die beiden gehen ins Rennen gegen das Apple-hauseigene iTunes, welches ich mal als Interface-Maßstab nehmen will.

Auf den ersten Blick wird schon klar, dass die drei Programme jeweils eigene Wege gehen. Jedes für sich genommen ist sicher nicht schlecht, aber in der Kombination nervt es einfach, ständig überlegen zu müssen, wo die Funktionen versteckt sind. Immerhin haben zwei von drei Programmen das Suchfeld oben rechts.

Ausgangspunkt dieses Beitrags war aber meine Entdeckung, dass sich Twitter jetzt auch mit einem Icon oben in der Menüleiste breit macht. Beim Aufklappen sehe ich dann, dass ein neuer Tweet in er Menüleiste mit Befehl+A (üblicherweise „alles auswählen“) im Programmfenster aber mit Befehl+N („Neu“) geschrieben werden kann. Da wird es unlogisch, oder?

Ich will das nicht so in die Länge ziehen, aber mir ist noch ganz klar, ob ich mich freuen soll, dass neue Interface-Ideen ausprobiert werden (von der Twitter-App auf dem iPad bin ich ja einigermaßen begeistert gewesen) oder mich ärgern soll, dass meine bisher relativ konsistente Interface-Landschaft auf dem Mac jetzt so durcheinander gebracht wird.

Noch hat das ja nicht auf die Produktionsprogramme übergegriffen, aber ich mache mir da durchaus Sorgen, dass z.B. Adobe auf die Idee kommt und die nächste Creative Suite im AppLook daher kommt. Spielwiese ist gut und muss sein, aber ein konsistentes Interface bleibt immer noch Gold wert.

07.01.2011 | Noch keine Kommentare

HTML als Kulturtechnik

Als ich das Internet mit dem WWW 1994 kennenlernte, hatte ich das Gefühl, dass jeder, der sich dort umtrieb in der Lage war, HTML-Dokumente zu schreiben. Das Web war nicht schön – aber jeder konnte dort publizieren.

Im Laufe der Zeit sind viele Sachen besser geworden: Es gibt nicht mehr so viele dieser „Augenkrebs-Seiten“. Ein Grund dafür ist, dass wohl die meisten der Autoren auf Werkzeuge wie Wordpress umgestiegen sind und sich um HTML nicht mehr kümmern müssen. Auf der einen Seite wurde dadurch viel mehr Menschen das Publizieren im Web ermöglicht. Andererseits sind diese Menschen aber abhängig von den Werkzeugen und Plattformen.

Wenn ich mir vorstelle, in ein paar Jahren würden die Wordpress-, Joomla-, Blogger-, Facebook-, Platformen ihre Geschäftsmodelle grundlegend ändern (Geld nehmen, dicht machen), dann gehe ich davon aus, dass es nur noch sehr wenige Menschen gibt, die die Techniken des Publizierens im Web beherrschen. Und damit sind wir vom demokratischen Medium – Jeder ist Sender / Jeder ist Empfänger – weg, hin zum „interaktiven Fernsehen“.

Was also tun? Mehr HTML-Kurse. Mehr Grundlagenvermittlung aller Orten. Vielleicht auch wieder mehr lokale Tools (ja, Dreamweaver hatte man wenigstens auf seinem Rechner), die die Arbeit mit diesen Grundlagen (=HTML) erleichtern. Und: ja, wieder mehr hässliche Seiten. Auf jeden Fal dafür sorgen, dass die Kulturtechnik HTML nicht verloren geht.

Diese Gedanken sind Reaktion auf den erhellenden Artikel "The Web is dead" in der WIRED. (Es gibt diesen Artikel auch im freien Web)

31.08.2010 | Noch keine Kommentare