Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus … Die Stadt Weimar hat am 20. Januar 2015 den Rahmenterminplan zum Bau des Bauhaus-Museums in Weimar auf twitter gepostet:
Vom Typus der Infografik her, haben wir es hier mit einem Gantt-Diagramm (siehe Wikipedia) zu tun, welches – wie im vorliegenden Beispiel – gerne mit Excel simuliert wird.
Ich nehme an, dass ein beträchtlicher Anteil der Verzögerungen auf Großbaustellen auf die armen MitarbeiterInnen zurückzuführen ist, die mühevoll in Handarbeit solche Excel-Zeitpläne aktualisieren müssen.
Aus (fast) nachbarschaftlicher Sicht auf den Standort dürfen wir uns laut Plan schon im November diesen Jahres auf den ersten Spatenstich freuen.
Die Seite poppyfield.org stellt die Zahlen der Kriegsopfer seit 1900 dar. Dies geschieht mit dem Bild einer Wiese von Mohnblumen*. Die Mohnblume (Poppy) gilt seit nach dem ersten Weltkrieg vor allem im englischsprachigen Raum als Symbol für das Gedenken an Kriegsopfer (Wikipedia).
Die interaktive Grafik ist zunächst ein einfaches Diagramm mit einer horizontalen Zeitachse (1914–2014) und der Dauer des Krieges in der vertikalen Achse. Jeder Konflikt wird als einzelne stilisierte Blume dargestellt, wobei der Stengel auf der Zeitachse in dem Jahr des Kriegsbeginns startet und dann in einem Schwung bis an die X-Position des Kriegsendes geführt wird. Die Größe der Blüte stellt die Anzahl der Opfer dar. Die Farbigkeit der Blütenblätter stellt die örtliche Zuordnung zu den fünf Kontinenten her.
Per Filter können die Kriegsereignisse für die Kontinente ein- und ausgeblendet werden. Zudem lässt sich die Zeitchachse auf kleinere Zeiträume eingrenzen. Für jede Blume können die Detailangaben und Quellen aufgerufen werden – also eine ganze Menge Daten.
Realisiert wurde die Grafik von Valentina D’Efilippo (Design) und Nicolas Pigelet (Code) mit Hilfe von d3.
* Autokorrektur will „Mahnblume“ schreiben, was in dem Fall inhaltlich auch passen würde.
Während sich der Haupt-Netz-Verkehr 2007 noch auf tausende Websites verteilte, wurde 2013 über die Hälfte des Traffics von nur noch 35 Websites bestritten.
Es ist in letzter Zeit viel die Rede von agilem Arbeiten, interaktivem Entwerfen, iterativen Prozessen – doch wie muss man sich das vorstellen? Wir zeigen an einem aktuellen Projektbeispiel die Entwicklung einer Zeitstrahl-Grafik von der Vorlage bis zur fertigen Drucksache.
Wir betrachten eine der Grafiken in der Broschüre „Studieren in Thüringen“ im Rahmen der Kampagne „Entdecke Dein Studium“ des Netzwerks Hochschulmarketing. Wie bei dieser einzelnen Grafik erfolgte der gesamte Gestaltungsprozess in diesem Projekt iterativ, also: Entwurf > Diskussion > Anpassung Inhalte Broschüre und Zeitstrahl > Entwurf > Diskussion – Anpassung Inhalte Broschüre und Zeitstrahl > Gestaltung …, – immer unter Verwendung echter Inhalte, immer im Kontext der Gesamtpublikation und immer im Abgleich mit anderen, parallel bearbeiteten Projekten dieser Kampagne (Website, Anzeigen).
So wie das im agilen Entwicklungsprozess im Webdesign anzustreben ist, steht also am Ende jedes Entwicklungsschrittes quasi ein publikationsfähiges Ergebnis.
Ausgangspunkt war der Wunsch, die Tabelle „Von der Schule an die Hochschule“ aus einer früheren Broschüre in eine zeitgemäße grafische Form zu überführen – Arbeitstitel „Zeitstrahl“.
Ein erster Entwurf stellte auf Basis der „alten“ Tabelleninhalte eine mögliche grafische Umsetzung vor.
Die Richtung kam an. Nun brachte der Auftraggeber die Inhalte auf den (jetzt gerade) aktuellen Stand, den (jetzt gerade) aktuellen Gliederungspunkten der Broschüre zugeordnet, das Ganze als Tabelle aufbereitet.
Es folgten weitere Entwurfsstufen:
Die Entwürfe wurden einerseits durch die fortschreitende Ausarbeitung und Veränderung der Inhalte (die Gliederung musste im Laufe der Arbeit mehrfach leicht angepasst werden, Kapitel wurden zusammengefasst oder neue ergänzt werden), andererseits durch die Definition und Vereinheitlichung der grafischen Sprache bestimmt. Der Styleguide für dieses Projekt entwickelte sich kontinuierlich während der Arbeit an den Einzelprodukten – im Gegensatz zu einer Vorab-Definition eines Corporate Designs.
Am Ende steht ein Ergebnis, das sich relativ stark vom ersten Entwurf unterscheidet. Die einzelnen Zwischenschritte zeigen, dass der Prozess vor allem in der Reduktion der Elemente, im Aufräumen, bestand, so dass die Anzahl von Farben, Linienstilen und Schriftvarianten – aber auch die Anzahl der Informationen in der finalen Version am geringsten ist.
Als zusätzliches Produkt wurde der Zeitstrahl in einer SVG-Variante (hier viel zu klein eingebunden – besser im Original auf campus-thueringen.de/studienwahl/) für die Website adaptiert. Auch hier gab es mehrere Überarbeitungsschleifen bis zum Ergebnis.
Fazit: Ein agiler Entwurfsprozess ist dann sinnvoll, wenn die Aufgabenstellung offen, aber das Ziel klar ist.
Es gab hier keine konkreten Designvorgaben und keine „festen“ Inhalte. Aber es gab das Ziel, die To-Do’s der Studienvorbereitung grafisch abzubilden.
Diese Art des Arbeitens funktioniert nicht immer und nicht mit jedem. Der Auftraggeber muss genügend Fantasie aufbringen, um auch in unausgereiften Skizzen das Potenzial zu erkennen und darf das Vetrauen in seinen Designer nicht verlieren. Der Gestalter muss konstruktive Kritik als Chance sehen, das Projekt noch besser zu machen – auch, wenn seine Lieblingsidee gerade rausgekickt wurde… nicht immer leicht. Aber am Ende sind alle froh :)
Was Zahlen allein nicht vermitteln können, kann diese traurige Infografik um so besser. Es sind vor allem zivile Opfer und darunter viele, viele Kinder, die aktuell in Gaza und Israel sterben.
Medieninformatikprofessuren zeigten aktuellen Stand der Big-Data-Forschung in Weimar
Seit Ende 2013 gibt es in Weimar eine Big-Data-Professur in der Person von Junior-Prof. Dr. Matthias Hagen. Diese wird als Stiftungsprofessur im Rahmen des InnoProfile-Tansferprogrammes des Bundes-Forschungsministeriums gemeinsam mit sieben Technologieunternehmen für die ersten fünf Jahre finanziert.
Am 11. Juli wurde in diesem Rahmen ein Workshop veranstaltet, bei welchem den angeschlossenen Unternehmen aktuelle Forschungsprojekte präsentiert wurden. Die Vorträge kamen unter anderem von Prof. Dr. Benno Stein zum Thema Data Mining und Analyse und von Prof. Dr. Bernd Fröhlich zum Thema Datenvisualisierung.
Im Rahmen der Präsentation zur Datenvisualisierung wurden auch aktuelle Demos zu einer laufenden Masterarbeit gezeigt, die sich auf Basis der Volltexte von Bazon Brock mit Textanalyse und -visualisierung beschäftigt. Mit dabei natürlich unsere Textgenetik.