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Beiträge aus dem Was-mit-Medien-Alltag

Webmontag #16: Thema „Textgenetik“

Wie können Textanalyse und DataViz einen Leser bei der Annäherung an ein umfangreiches Textwerk unterstützen?

Bildschirmfoto aus Demo zur visuellen Suche (Ngram-Dekaden-Häufigkeit)
Bildschirmfoto aus Demo zur visuellen Suche (Ngram-Dekaden-Häufigkeit) • Dora Spensberger

Dora Spensberger, Masterstudentin an der Bauhaus-Universität Weimar, berichtete über ihre Vorarbeiten und Analysen auf Basis des über 2 Millionen Wörter umfassenden Volltextbestandes von Bazon Brock.

Erste Visualisierungen und Demos boten viel Stoff für Diskussionen über Möglichkeiten und Grenzen automatischer Textanalyse und die visuelle Unterstützung von Suchvorgängen.

Alle Beteiligten sind gespannt auf die nächsten Entwicklungen und freuen sich auf eine weitere Präsentation im Verlauf der Arbeit.

11.03.2014 | Noch keine Kommentare

14 miese Webdesign-Trends

HTML5 ist super und bringt viele Vorteile für Web-Anbieter und -Nutzer. Scheinbar gibt es aber auch Schattenseiten, wie Chris Lake für econsultancy.com ausgemacht hat.

Via digg.com und twitter macht gerade ein Artikel mit dem Titel „14 lousy web design trends that are making a comeback“ die Runde. Der Autor machte im Rahmen der Recherche für einen HTML5-Artikel Bekanntschaft mit einigen Phänomenen im zeitgenössischen Webdesign, die er längst überwunden glaubte.

Hier eine Kurzübersetzung der Top 14 miesesten Trends, die Details und Begründungen können im englischen Original nachgelesen werden.

  1. Vorschaltseiten mit Ladebalken (das ist so Flash-Like)
  2. versteckte Navigationselemente (finde das Menü)
  3. Aufforderungen (zum Bookmarken, zum Laden von passenden Apps, zur Nutzung bestimmter Features etc.)
  4. Bilder zur Darstellung von Text (ein echt alter Hut, der in die Mottenkiste gehört)
  5. minimaler Kontrast (bin ich hier beim Sehtest?)
  6. fragwürdige Animationen
  7. mysteriöse Icons (nicht erkennbar, zu viel Detail)
  8. fehlende Seiten (hat das wirklich was mit HTML5 zu tun?)
  9. Die Website/der Browser bestimmt über den Nutzer (Elemente erscheinen, verschwinden ohne Nutzeraktivität)
  10. Winz-Schriften
  11. hirnlose Pop-Ups (bringen keien Mehrwert, stören, gehen nicht wieder weg)
  12. Autoplay (bezieht sich auf Video, ich würde gerne Hintergrundmusik ergänzen, die einfach losgeht und Herzinfarktalarm auslöst)
  13. Sammelsurium der Irritation (da haben wir den Autosound und Splash-Pages und so weiter)
  14. Verzögerungen (Warten auf Inhalte, weil vorher noch schick eingeblendet werden muss)

Die Liste verdeutlicht: Nicht alles, was geht muss auch gemacht werden. Es ist gut zu wissen was in den letzten 20 Jahren Webdesign alles so passiert ist, welche Entwicklungen wirklich nützlich sind und was als Spielerei gut auf eine Portfolioseite passt. Die Frage nach dem „Warum“ und „Brauchen wir das“ sollte häufiger gestellt werden. (Viele durchs Browserfenster tanzende Kängurus konnten so schon vermieden werden :)

14.03.2013 | 1 Kommentar

Blog-Navigation

Im Rahmen der Neugestaltung eines Blogs stellte sich bei uns die Frage nach der Blättern-Funktionalität im News-Stream. Eine Blitz-Recherche auf von mir häufig gelesenen Blogs erbrachte hier kein einheitliches Bild. Es gibt bei diesem Thema also entweder unterschiedliche Ansätze oder – was ich für wahrscheinlicher halte – das entsprechende Backend stellt eine bestimmte Art der Navigation bereit, die vom Frontend-Entwickler nicht geändert werden konnte, wollte, wurde.

Einheitlich und damit als gemeinsamer Nenner annehmbar ist die Tatsache, dass die Beiträge/Meldungen von neu nach alt sortiert sind.

Und ab da beginnen die Interpretationsmöglichkeiten:

  1. Die Metapher für die Organisation der Meldungen ist ein Zeitstrahl. Dieser beginnt in der Vergangenheit links und erstreckt sich in die Zukunft nach rechts. Die neueste Meldung hat ihren Platz damit ganz rechts auf dem Zeitstrahl. Will ich also zu älteren Beiträgen zurück, dann muss ich folgerichtig „nach links“ blättern. (z.B. www.fontblog.de, www.daily-ivy.de, www.indiskretionehrensache.de)
  2. Wie in einem Schnellhefter befinden sich alle Meldungen auf Seiten aufgeteilt, wobei die neuesten Meldungen (= aktuelle Seite) immer davor geheftet werden (Ein System, was mir übrigens schon in der Schule immer gegen den Strich ging. Logischer finde ich die Variante die neuesten Aufzeichnungen hinten an den Block anzuheften.) In diesem Fall blättere ich also „nach rechts“, um zu den älteren Meldungen zu gelangen. (z.B: www.praegnanz.de, www.designtagebuch.de, www.bildblog.de)
  3. Die Meldungen werden von oben nach unten sortiert, die Metapher ist also ein Stapel, auf den immer oben eine neue Meldung drauf kommt. In dem Fall blättere ich „nach unten“, um zu früheren Meldungen zu kommen. Da im Blog auf der ersten Seite ja üblicherweise schon mehrere Meldungen von neu nach alt von oben nach unten organisiert sind, hat diese Variante auch eine gewisse Logik. (z.B. http://www.fscklog.com/)

Gibt es weitere?

31.05.2012 | Noch keine Kommentare

Interface-Kuddelmuddel

Der AppStore bringt das Interface-Durcheinander jetzt auch auf den Desktop. Beim iPad ist es ja schon aufgefallen - jede App macht ihre eigenen Interface-Regeln. Dort kann man es noch abtun als Spielwiese und dass das iPad sowieso nicht zum Arbeiten sondern nur zum Spielen gedacht ist. Aber jetzt kommt der AppStore auch auf den Schreibtisch und damit offenbar auch das neue Interface-Durcheinander.

Anbei zwei Beispiele von momentanen Dauerbrennern in meiner Programmliste: „Twitter für Mac“ und „Wunderlist“. Die beiden gehen ins Rennen gegen das Apple-hauseigene iTunes, welches ich mal als Interface-Maßstab nehmen will.

Auf den ersten Blick wird schon klar, dass die drei Programme jeweils eigene Wege gehen. Jedes für sich genommen ist sicher nicht schlecht, aber in der Kombination nervt es einfach, ständig überlegen zu müssen, wo die Funktionen versteckt sind. Immerhin haben zwei von drei Programmen das Suchfeld oben rechts.

Ausgangspunkt dieses Beitrags war aber meine Entdeckung, dass sich Twitter jetzt auch mit einem Icon oben in der Menüleiste breit macht. Beim Aufklappen sehe ich dann, dass ein neuer Tweet in er Menüleiste mit Befehl+A (üblicherweise „alles auswählen“) im Programmfenster aber mit Befehl+N („Neu“) geschrieben werden kann. Da wird es unlogisch, oder?

Ich will das nicht so in die Länge ziehen, aber mir ist noch ganz klar, ob ich mich freuen soll, dass neue Interface-Ideen ausprobiert werden (von der Twitter-App auf dem iPad bin ich ja einigermaßen begeistert gewesen) oder mich ärgern soll, dass meine bisher relativ konsistente Interface-Landschaft auf dem Mac jetzt so durcheinander gebracht wird.

Noch hat das ja nicht auf die Produktionsprogramme übergegriffen, aber ich mache mir da durchaus Sorgen, dass z.B. Adobe auf die Idee kommt und die nächste Creative Suite im AppLook daher kommt. Spielwiese ist gut und muss sein, aber ein konsistentes Interface bleibt immer noch Gold wert.

07.01.2011 | Noch keine Kommentare