Vorurteile und Halbwissen – das prägt die Diskussion um die Suchmaschinenoptimierung. Ich nehme mich da nicht aus.
Der Zufall Werbung spielte mir eine Zeitschrift zum Thema in die Hände, die ich nach anfänglichem Zögern las und die mich in den letzten Wochen ausführlich mit dem Thema SEO beschäftigen lies. Gestern Abend habe ich versucht mein neu erworbenes und aufgefrischtes Wissen mit der Runde zu teilen.
Dabei bin ich auf vier Punkte eingegangen: „duplicate content“, „titles and anchors“, „meta description“ und „structured data“ (Hörtipp von Roland: CRE205 Wikidata). Fragmente finden sich auch in meinem Artikel Suchmaschinenoptimierung.
Die Diskussion war überaus lebhaft. Rolands Bemerkung „meta descriptions sind wie marketing tweets“ wird mir noch länger im Hirn liegen bleiben. Daniel brachte den Einwurf des „GEO-SEO“ – also spezielle Optimierungen hinsichtlich gefunden werden in Maps etc. – definitiv ein Vertiefungsthema für eine nächste Runde.
In der Serie „Und was machst Du so?“ gab Jens Einblicke in die Entstehung einer Videoinstallation »Architekturmuseum München: Installation für die Ausstellung »SHOW AND TELL««. Zudem beschäftigt er sich mit parallax scrolling und hatte für uns Demos aus einem aktuellen Projekt dabei.
Der Webmontag verabschiedet sich nun in eine kleine Sommerpause und wird das nächste Mal am 1. September 2014 stattfinden.
Und noch eine Anmerkung in eigener Sache: Das war Termin Nummer 20. Das heißt über ein Jahr Webstammtisch, Webentwicklertreffen, Webdienstag, Webmontag in Weimar. Vielen Dank für 20 Abende mit netten Kollegen, Erfahrungsaustausch und neuem Input. Ich freue mich auf die nächsten 20. Was ich mir wünsche: Die Runde kann gerne noch etwas wachsen – mehr Kolleginnen wären mit Sicherheit eine Bereicherung. Mehr Gäste zum Beispiel Projektvorstellungen aus der Uni wären sicherlich ebenfalls gut.
15.07.2014 |
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SEO (search engine optimization) – das klingt für den seriösen Webentwickler nach Schmuddelkram, Bild-Zeitung, Schummelei. Es klingt nach Laut und Bunt, nach Werbung, nach Bannern, die man als Webdesigner nicht in seinen Seiten haben will.
Aber man kann bei genauerem Hinsehen, dem Thema auch ganz positive Seiten für die eigene Arbeit abgewinnen. Scheinbar hat sich auf diesem Gebiet in den letzten Jahren auch einiges getan.
Grundlage aller Bemühungen ist eine ordentliche Content-Strategie. Wenn es nicht gelingt, nützliche und exklusive Inhalte anzubieten und ein klares Konzept von der Nutzergemeinschaft (Beitrag Websites als Gemeinschaften) zu haben, dann machen auch technische Optimierungen wenig Sinn. Bei den Inhalten ist also tatächlich Weniger Mehr.
Technische Optimierungen
z.B.:
- nur eine aktive Domain, z.b. http://www.640x480.de statt http://640x480.de und http://www.640x480.de/
- Verwendung absoluter Links innerhalb der Website
- Angabe der kanonischen URL für jede Seite
- Quelltextoptimierung für bessere Ladezeiten (durch klare Seitenstruktur von Grund auf aber dann auch Minifizierung und Komprimierung)
- Sitemap als XML-Datei
Die technischen Optimierungen liegen in den Händen des Webentwicklers. Anpassungen in diesem Bereich betreffen die Serverkonfiguration (.htaccess-Datei) bzw. den Aufbau der Templates.
Inhaltliche Optimierungen
z.B.:
- sinnvolle Seitentitel
- Links auf Gleiches auch immer gleich benennen
- Ankertext = Seitentitel (H1) des Linkzieles (spricht für automatische Links zwischen CMS-Inhalten)
- Vermeidung von Ankertexten wie „mehr“, „weiterlesen“, usw.
- Nutzung semantischer Auszeichnungen (z.B. Termine, Bücher)
- Benennung und Verlinkung der Autoren
Die inhaltlichen Optimierungen liegen logischerweise in der Hand des Seitenbetreibers bzw. der Redakteure. Dennoch können diese Aufgaben durch sinnvolle Erweiterungen im CMS bzw. durch eine gute Planung und Umsetzung der Templates unterstützt werden. Gleiche Links auf gleiche Inhalte sind z.B. bei automatisch erzeugten Verknüpfungen im CMS gut zu realisieren. Ein durchgängig mit semantischen Mikroformaten ausgezeichneter Kalender (siehe schema.org/Event) kann über das jeweilige Inhaltstemplate umgesetzt werden. Händische Nacharbeiten sind dann nicht nötig.
Nutzen
Betrachtet man alle Einzelmaßnahmen, die unter dem Stichwort der Suchmaschinenoptimierung empfohlen werden, dann wird schnell deutlich, dass eine eventuell bessere Platzierung im Ranking (die sowieso niemand versprechen kann) zum angenehmen Nebeneffekt gerät. Diese Maßnahmen bedeuten vor allem eines: Beschäftigung mit der eigenen Website, mit den eigenen Inhalten, mit der Zielstellung der Website und dementsprechend der Zielgruppe.
Diese Beschäftigung, kombiniert mit der angesprochenen technischen Optimierung, bringt den Mehrwert für den Benutzer: klare Ansprache, ordentlicher Seitenaufbau, kurze Ladezeiten, weniger Hampelkram, kein Fülltext, sondern relevanter Inhalt.
14.07.2014 |
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