Nachdem der Guardian am 01.11.2013 die Seite „NSA Files Decoded“ veröffentlicht hatte, zog nun die Süddeutsche mit „Der Prozess“ zum Thema NSU nach.
Beide sind in meinen Augen sehr gelungene Beispiele dafür, wie man – für Internetverhältnisse – relativ umfangreiche Informationen gut aufbereiten kann und beide zeichnen sich durch Folgendes aus:
gute Typografie
verschiedene Lesetiefen
multimediale Inhalte (Videos, Bilderstrecken)
interaktive Statistiken (Infografiken)
viel Weißraum
keine Werbung
to be continued
Diese neue Form, das digitale Dossier, ermöglicht es, auch mal eine Stunde lang eine Web-Seite zu lesen, zu hören und anzuschauen.
Den “Kantar Information is Beautiful Award” gibt es seit 2012 und jetzt wurden die Preisträger für 2013 veröffentlicht. Prämiert werden Datenvisualisierungen, Infografiken und künstlerischer Arbeiten.
Die Gewinnerliste führt 28 Arbeiten aus oben genannten Kategorien. Die Bandbreite ist sowohl inhaltlich also auch formal recht groß. Mein Highlight ist die Grafik von Valerio Pellegrini mit dem Titel „The Atlas Of Kant’s Legacy“ welche mit einem „Individual Award (Tied)“ ausgezeichnet wurde.
Die Grafik ist nicht nur sehr schön, sie beschäftigt sich auch mit dem Wirken eines Autoren/Denkers und unternimmt den Versuch, sich dem Werk grafisch zu nähern, indem einhundert Kants bedeutendster Worte im Laufe der Zeit in ihrer Häufigkeit der Verwendung beobachtet werden – eine schöne Diskussionsanregung im Rahmen unserer Arbeiten rund um die Textgenetik von Bazon Brock.
Auf ganz himmlische Grafiken zur Textanalyse machte letzte Woche der Guardian aufmerksam.
Die Meldung „Holy infographics: the bible visualised“ vom 5. September 2013 im DataBlog des Guardian zeigt 11 Visualisierungen auf Grundlage des Bibeltextes, manche davon sehr schön.
Die Quelle führt unter Anderem zur Website http://www.openbible.info/ wo es unter „Labs“ manche der Grafiken in dynamisch gibt. Auch die anderen Quellen lohnen einen Besuch.
PRISM ist Dauerthema der letzen Wochen und wird es dank TEMPORA und neuen Erkenntissen aus Frankreich hoffentlich auch noch eine Weile bleiben.
Von OpenDataCity gibt es zwei Apps zum Thema, die prima zeigen, was Infografik kann: einen Sachverhalt oder Zusammenhang durch Visualisierung deutlich machen. Findet das Ganze dann auch noch online statt und greift auf echte Daten zurück, bekommt die die Infografik noch eine spielerische Komponente, die (mal verglichen mit der klassischen Infografik zum Beispiel im gedruckten SPIEGEL) noch mehr Lust macht, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und wenn dann noch alles unter dem Label „App“ so verpackt ist, dass man es prima in eigene Websites einbetten und teilen kann, verdient das Lob und Respekt.
Nach langer Zeit mal wieder eine Infografik, die uns spontan gefiel – nicht unbedingt wegen der Grafik, vielmehr wegen des Themas: Die Geschichte der Programmiersprachen/ The Histrory of Programming Languages
Achtung! Es kommt ein gaaanz langes Bild:
Besonders schön: der Abschnitt „Vulnerability“. Mal sehen, was Marko dazu sagt :)