Diese Woche wieder mit Demonstrationen – für Vielfalt und Demokratie, gegen Faschismus.
Vieles war in letzter Zeit etwas eingeschlafen – nicht nur die Arbeit hier am Blog – auch der Einsatz für die Demokratie. In den letzten Wochen hat sich da einiges geändert.
Aktiviert durch die Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ von CORRECTIV, fanden in den letzten Wochen überall in Deutschland Demonstrationen für eine offene und vielfältige Gesellschaft und gegen Hass und Ausgrenzung statt.
Die taz versucht, einen Überblick über die zahlreichen Aktionen und die Anzahl der Demonstrierenden zu geben, denn gerade das kann zeigen, wie die eigentlichen Mehrheiten liegen.
Die Seite „Wo Zehntausende demonstrieren“ enthält eine interaktive Deutschlandkarte, in der die bereits vergangenen und die geplanten Demonstrationen mit Darstellung der Teilnehmerzahlen abgebildet sind.
Schön ist, dass die Karte auch eingebettet werden kann – hier geschehen – und auch die Daten heruntergeladen werden können.
Während einige Arbeitsfelder coronabedingt völlig lahm liegen, gibt es im Bereich der Services für Online-Veranstaltungen viel zu tun.
Zwei Werkzeuge gehen im Moment durch die heiße Test- und Launch-Phase. Zum einen ergänzen wir unsere Einreichungsplattform um ein Jury-Tool, mit welchem die Durchführung von Online-Jury-Sitzungen unterstützt wird. Der Ablauf orientiert sich am klassischen Sitzungsablauf und alle Zwischenschritte werden minutiös protokolliert.
Eine andere häufige Anforderung im Moment ist die Durchführung von Mitgliederversammlungen. Bekanntermaßen gibt es hier eine Reihe von Tools für die Durchführung von Video-Konferenzen. Begleitend haben wir unseren Werkzeugkasten für Akira-Lounge (Framework für interne Bereiche) um ein flexibles Abstimmungstool ergänzt. Damit können verschiedenste Abstimmungs- und Wahlmodi abgebildet und sicher durchgeführt werden.
Ein Team von fragdenstaat.de hat aus der Veranstaltungsdatenbank der Berliner Polizei das Demonstrationsgeschehen in Berlin zwischen Januar 2018 und Mitte Juli 2020 aufbereitet und interessant visualisiert. Alle Grafiken und Hintergründe https://fragdenstaat.de/dossier/demo-hauptstadt-berlin/
Diese Woche mit dem Ausbau von Fahrradinfrastruktur
„COVID-19 hat auch etwas Gutes“ ist ein blöder Satz. Die Pandemie hat jedoch in vielen Städten gezeigt, dass die Mobilität mit dem Rad eine sehr Gesunde sein kann, wenn denn die Infrastruktur stimmt. An vielen Orten wurde deshalb in den letzten Monaten schon viel für eine Verbesserung der Infrastruktur getan und noch mehr angekündigt.
Die European Cyclists Federation (ECF) hat einen Tracker zu Ankündigungen und Umsetzungen erarbeitet, als dessen Zusammenfassung eine Landkarte mit den markierten Projekten gesehen werden kann.
Leider – jedoch nicht unerweartet – klafft im Autoland Deutschland eine große weiße Fläche.
Die zweite Meldung zum Thema Coronavirus. „Die Wucht der großen Zahl“ ist ein interaktiv mit Diagrammen bebilderter Artikel der Süddeutschen Zeitung betitelt.
Aus der Einleitung: „Um zu verstehen, warum das neue Coronavirus so gefährlich ist, muss man sich klarmachen, was exponentielles Wachstum bedeutet. Der Begriff ist etwas sperrig, das Konzept dahinter aber einfach. Es geht um eine Vermehrung, die sich ständig selbst beschleunigt. Und dieses Muster lässt sich auch beim Coronavirus erkennen. Das ist der Hintergrund, warum nun immer strengere Auflagen verhängt werden, Fußballspiele ohne Publikum ausgetragen, Feste und Kongresse abgesagt werden. Und warum Gesundheitsminister Jens Spahn, Kanzlerin Angela Merkel und andere davon sprechen, man müsse die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Sprich: Verhindern, dass es sich exponentiell verbreitet.“
Seit der letzten Ministerpräsidentenwahl in Thüringen wird wieder viel über Nachfolgeparteien und Blockparteien geredet. Ich habe mich gefragt, ob man da nicht konkrete Daten finden kann. Auf der Website des Thüringer Landtages sind alle derzeitigen Abgeordneten aufgelistet, sogar mit Geburtsjahr und -ort. Auf Basis dieser Quelle habe ich nun alle Abgeordneten nach Fraktionen sortiert und innerhalb der Fraktion nach Geburtsjahr. Die jeweils ersten 18 Lebensjahre habe ich farblich zurückgenommen, weil ich hier noch nicht von einer aktiven politischen Karriere ausgegangen bin. Neben den horizontalen Linien zur Markierung der einzelnen Geburtsjahre habe ich das Jahr 1989 speziell hervorgehoben. Damit wird sichtbar, welche der Personen „vor der Wende“ bzw. „nach der Wende“ geboren wurden bzw. ob die Wende vor oder nach dem 18. Lebensjahr erlebt wurde.
Die bisher – zugegebenermaßen – noch unübersichtliche Textlegende zeigt zudem, wo die entsprechende Person vor der Wende zu verorten war (Ost, West, Sonstige).
Von den 90 Abgeordneten waren weniger als die Hälfte (36) zum Zeitpunkt der Wende bereits volljährig. Und von diesen stammen fünf aus der ehemaligen BRD. Damit bleiben potentiell 31 Personen, also ein Drittel des Landtags, denen überhaupt ein Verdacht auf Beteiligung am sozialistischen Staatsapparat unterstellt werden könnte.
Da zudem die Anteile der „Vorwende-Erwachsenen“ im Verhältnis zur Gesamtzahl der Abgeordneten in der jeweiligen Fraktion ähnlich sind, könnte man doch einfach diese Argumentation mal zu den Akten legen und sich wieder um Sachthemen kümmern.
Für mich persönlich noch ein interessantes Ergebnis: 45 der Abgeordneten (exakt die Hälfte) sind älter als ich, das heißt, mit den 4 Personen aus meinem Geburtsjahr (1973) ist die Hälfte der Abgeordneten im Landtag genauso alt wie ich oder jünger als ich – das hätte ich nicht erwartet.
Ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit der Zahlen. Übertragungs- und Tippfehler bei der Datenübernahme sind nicht ausgeschlossen.